Die Erklärung Nostra aestate stellt für Matthias Blum den Ausgangspunkt seines Aufsatzes dar. Die dort vorgenommene Verhältnisbestimmung der katholischen Kirche zum Judentum stelle eine Neuausrichtung dar. Die Erklärung habe, statt wie bisher das vermeintlich Trennende ins Zentrum zu stellen, das Verbindende betont. Doch nach wie vor bleibe die konkrete Bestimmung der Beziehung kontrovers. Dies zeige sich insbesondere an der neu formulierten Karfreitagsbitte aus dem Jahr 2008, die eine breite Diskussion ausgelöst hat. Manche Stränge dieser Debatte zeichnet Blum nach und ordnet sie theologisch ein. Israel als ersterwähltes und bleibend erwähltes Volk zu begreifen, so sein Fazit, müsse stets bekräftigt werden. Ausblickshaft fragt der Autor, was aus dem Verhältnis von Judentum und Kirche für das Verhältnis zu anderen Religionen folgen kann.
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