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Fern oder doch ganz nah? Gottesschau – Gotteserfahrung in islamischer und christlicher Mystik am Beispiel von Ibn ʿArabī und Meister Eckhart

Rahmati vergleicht in ihrem Aufsatz die Gotteserfahrung und Gottesschau bei den Mystikern Ibn Arabī und Meister Eckhart.

Sie zeigt auf, dass die Gottesbilder der Religionen begrenzt sind, während die Mystiker die Erfahrung der Einheit mit Gott anstreben. Sowohl Ibn Arabī als auch Eckhart betonen, der Mensch müsse sich von allem Äußeren lösen und Gott angleichen, um ihn zu erfahren. Der Weg dahin führt über Askese und die Aufgabe des eigenen Ichs.

Für Ibn Arabī ist die Vereinigung mit Gott das Ziel, das durch vollkommene Hingabe erreicht wird. Eckhart beschreibt dies als Verschmelzung der Seele mit Gott, wenn sie „das nackte formlose Wesen göttlicher Einheit schaut“. Trotz unterschiedlicher Ausgangspunkte sind die Gotteserfahrungen der Mystiker vergleichbar. Wie Eckhart sagt: „Wenn alle Bilder der Seele abgeschieden werden und sie allein das einzig Eine schaut“, dann wird die Einheit mit Gott erfahren.

Insgesamt arbeitet Rahmati heraus, dass die Mystik in Islam und Christentum auf eine gemeinsame Sehnsucht nach der Erfahrung des Göttlichen verweist, die konkrete Gottesbilder transzendiert. Die Mystik kann so zwischen den Religionen verbinden, da die Erfahrung des Einen im Vordergrund steht.

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