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Der Herrgott und ihre Geistkraft. Zum Verhältnis von Gott und Geschlechtlichkeit in christlich-theologischer Perspektive

Kuhlmann diskutiert in ihrem Aufsatz das Verhältnis von Gott und Geschlechtlichkeit aus christlich-theologischer Perspektive.

Sie zeigt auf, dass die biblischen Aussagen nahelegen, dass Gott kein Geschlecht hat. Dennoch wurde in der christlichen Tradition häufig eine männliche Metaphorik für Gott bevorzugt. Kuhlmann argumentiert, dass männliche und weibliche Metaphern für Gott gleichberechtigt sind. Mehrere biblische Texte verwenden explizit weibliche Metaphern wie die der Mutter. Auch werden männliche und weibliche Eigenschaften Gottes gleichgestellt.

Weiter arbeitet Kuhlmann heraus, dass sich dies trinitätstheologisch entfalten lässt. Die innergöttlichen Beziehungen sind gekennzeichnet durch Liebe, Freiheit und Relationalität. In der Schöpfung kommt die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck. Folglich plädiert Kuhlmann für eine ausgewogene Verwendung männlicher und weiblicher Gottesmetaphern. Wie sie betont: „In biblischer und systematischer Theologie ist es angemessen, Gott männlich, weiblich sowie transpersonal anzusprechen.“

Insgesamt zeigt Kuhlmann auf, dass die christliche Theologie die gleiche Würde und den gleichen Rang von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Rede von Gott zum Ausdruck bringen sollte. Dies hat Konsequenzen für den interreligiösen Dialog sowie für die Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche.

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