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Die »Selbstoffenbarung Gottes« auch als Interpretationsmöglichkeit im Islam? Eine Erwiderung auf Mouhanad Khorchide

Schmitz kommentiert in seinem Aufsatz den Beitrag von Khorchide zur Frage, ob im Islam von einer Selbstoffenbarung Gottes gesprochen werden kann.

Schmitz geht zunächst auf die im Beitrag diskutierten Fragen ein, wer die Schrift auslegen darf und ob der Koran als Selbstmitteilung Gottes verstanden werden kann. Dabei zeigt er strukturelle Parallelen zwischen der islamischen und der christlichen Theologie auf, etwa bei der Frage nach der Willensfreiheit des Menschen oder der Beziehung zwischen Transzendenz und Immanenz.

Den innovativen Teil sieht Schmitz in Khorchides Argumentation, dass sich Gott im Koran und in der Schöpfung als Barmherzigkeit offenbart. Diese Gottesvorstellung als Barmherzigkeit sei mit dem christlichen Verständnis Gottes als Liebe vergleichbar und biete einen fruchtbaren Ansatzpunkt für den interreligiösen Dialog. Allerdings warnt Schmitz auch davor, Barmherzigkeit zur bloßen Erfüllung einer Forderung werden zu lassen.

Insgesamt hebt Schmitz hervor, dass Khorchides Ausführungen das Gespräch mit der christlichen Theologie öffnen, indem sie nahelegen, dass sich Gott selbst zur Barmherzigkeit verpflichtet und diese all sein Handeln bestimmt. Wie Schmitz betont, könne der Koran so als „Ausdruck seiner ihm wesenseigenen Barmherzigkeit verstanden werden, die den Menschen in sich hineinnehmen will“.

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