|  

Kommentar zu Resid Hafizović

Aysun Yaşar und Anja Middelbeck-Varwick kommentieren in ihrem Aufsatz den Beitrag von Rešid Hafizović zur „Symbolsprache als neue Weise des Redens über Gott in Islam und Christentum“.

Hafizović plädiert für die Etablierung einer „Symbolsprache“ als neue Form der Gottesrede. Die Autorinnen stellen dies grundsätzlich in Frage, da die religiösen Traditionen bereits vielfältige Konzepte jenseits des Rationalistischen entwickelt haben, um die Schwierigkeit der Gottesrede zu reflektieren. Sie kritisieren, dass Hafizović Theologie auf einen „intellektuellen Akt des Gebets“ reduziert, statt sie als Reflexion des Glaubens zu verstehen.

Weitere Kritikpunkte sind Hafizovićs Annahme einer „himmlischen Metasprache“, die er mystisch zu entschlüsseln sucht, sowie sein Verständnis der Symbolsprache als Rückkehr zu einer ursprünglichen Bedeutung aller Dinge in Gott. Die Autorinnen fragen kritisch, wie sich dieses metaphysische Wesen mit dem fortdauernden Mitteilen Gottes verbindet. Auch der von Hafizović propagierte „Prozess der Verinnerlichung“ wird problematisiert, da er die konkrete Geschichte zu Gunsten einer überzeitlichen Spiritualität negiert.

Insgesamt, so das Fazit, ist Hafizovićs Konzept der Symbolsprache selbst höchst abstrakt und hisotorisch unvermittelt. Die Autorinnen warnen davor, theologische Rede vorschnell als zu spekulativ abzutun. Stattdessen sei die Grundfrage zu klären, wie Gottesrede überhaupt möglich ist, besonders im Blick auf die Übersetzung spiritueller Erfahrungen in theologische Aussagen.

Zum Shop