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Symbolsprache als neue Weise des Redens über Gott im Islam und Christentum

„Die Sprache der Offenbarung und des Glaubens ist symbolhafte Sprache voller metaphysischer Zeichen, hochkomplexer Stilfiguren und dramatischer Initiationserzählungen. Sie ist eine Sprache fast unvorstellbaren semantischen Sediments und verlangt vom Rezipienten einen hohen Grad an linguistischer Perfektion von einer Tiefe, Breite und Großzügigkeit der Interpretation, die in der Lage ist, in treffendster und umfassendster Weise die wesentlichen Inhalte dieses Sediments auszudrücken. Sie verlangt dringend nach einem Wandel in der Theologie insgesamt – im Islam wie im Christentum, insbesondere hinsichtlich der Gotteslehre.“

Religiöse Sprache kann nur Symbolsprache sein. Diese These entfaltet Rešid Hafizović im vorliegenden Aufsatz. Diese Symbolsprache mache eine sprituelle Exegese der heiligen Schriften ebenso wie des Buches der Natur notwendig und stelle die Grundlage der christlichen und islamischen Mystik dar. Der Autor legt zur Veranschaulichung seines Verständnisses ein besonderes Augenmerk auf die Initiationserzählungen des Koran sowie sufistischer Autoren. Dabei wird deutlich, dass Symbole sich gerade wegen ihrer Unerschöpflichkeit und ihrer verhüllenden Seite für religiöse Sprache eignen: „Denn wie figurativ, lebendig und existenziell es auch sein mag, ein Symbol ist erhabenes Schweigen, es spricht und spricht doch nicht und evoziert so, was nur das Symbol allein ausdrücken kann.“

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