Studienwoche „Christlich-Islamische Beziehungen im europäischen Kontext“ 2020

Zeit:27.09.-02.20.2020
Ort:Stuttgart-Hohenheim

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Die europäische Geschichte ist nicht, wie manchmal behauptet wird, nur die Geschichte des „christlichen Abendlandes“, sondern maßgeblich auch von Judentum und Islam geprägt. Vor allem durch die Zuwanderung von Muslimen seit den 1960er Jahren stellt sich die Frage des Zusammenlebens in Europa neu. In jüngster Zeit werden wieder die Stimmen derer lauter, die Szenarien von misslungener Integration und kultureller Konfrontation malen. Inwieweit Verständigungsprozesse gelingen, hängt maßgeblich von der Kommunikationsfähigkeit der Religionen untereinander und gegenüber Staat und Gesellschaft ab.

Die Frageperspektive ist daher eine doppelte: Wie blicken die in ihrem theologischen Anspruch miteinander konkurrierenden Religionen aufeinander? Und: Wie gehen sie mit den säkularen, weltanschaulich neutralen Staaten Europas um, die den Rahmen für das Zusammenleben bilden? Dabei geht der Blick sowohl in die Vergangenheit, als auch in die Gegenwart und Zukunft: Gibt es in der europäischen Geschichte Modelle des Zusammenlebens, an die man heute anknüpfen kann, indem man sie im „kulturellen Gedächtnis“ Europas wach hält? Wie können theologische Traditionen, die anderen sozialen und kulturellen Kontex-ten entstammen, heute gedeutet werden? Welchen Beitrag können diese Traditionen zur Lösung gegenwärtiger ethischer Fragen und Probleme des Zusammenlebens leisten?

Die Studienwoche richtet sich an besonders motivierte christliche und muslimische Studierende (ab dem 5. Semester bis einschließlich Promotionsstudium) aus den Fächern Theologie, Islam- und Religionswissenschaft und angrenzenden Fächern. In einer kleinen Gruppe sollen in kompakter Form wichtige Grundlagen zu diesen Fragen erarbeitet werden. Es werden damit Kompetenzen vermittelt, die heute für Tätigkeiten im Dienst der Religionsgemeinschaften, in Bildungswesen, Politik und Zivilgesellschaft unverzichtbar sind, aber immer noch keine Selbstverständlichkeit darstellen. Darüber hinaus werden mit dem „Theologischen Forum Christentum – Islam“ und der Eugen-Biser-Stiftung Kontakte und Vernetzungsmöglichkeiten für diejenigen angeboten, die Studien- oder Forschungsschwerpunkte im Bereich Christlich-Islamischer Studien planen oder bereits durchführen.

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