Zusammenleben in Vielfalt

Die Pluralität der Gesellschaft bedeutet heute auch religiöse und weltanschauliche Pluralität. Dabei stellt auch Konfessionsfreiheit eine Möglichkeit dar, doch hat sich die Annahme eines Verschwindens von Religion in der Moderne nicht in dieser Allgemeinheit der klassischen Säkularisierungsthese bestätigt. Eine Vielfalt kultureller, spiritueller und religiöser Ressourcen kann bereichern und Möglichkeiten der Entdeckung von Neuem eröffnen. Sie kann aber auch das Finden gemeinsamer Grundlagen erschweren. Zusammenleben in Vielfalt erfordert deswegen einen Rahmen des Gemeinsamen, innerhalb dessen es möglich ist, sich von Vielfalt wechselseitig bereichern zu lassen. Zusammenleben in Vielfalt kann dabei auch bedeuten, sich vom (vermeintlich) Fremden – auch einer als fremd wahrgenommenen Religion – irritieren zu lassen und dadurch möglicherweise das Eigene in einem anderen Licht wahrzunehmen.

Häufig werden Religionen als Problemfaktoren für das Zusammenleben in Vielfalt beschrieben. Vorhandene Spannungen sollten nicht negiert, sondern kritisch reflektiert werden; zugleich aber ist das Potenzial von Religionen – in diesem Zusammenhang Christentum und Islam – in den Blick zu nehmen, gesellschaftliches Leben in Vielfalt mitzugestalten.

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