„Neues Nachdenken ist angebracht, aber ein Nachdenken im Sinn von Weiterdenken. Deshalb meine ich – metaphorisch gesprochen – dass wir neuen Kaffee kochen sollten, in den heute möglichen differenzierten Sorten, frischen heißen Kaffee. Bei der Zubereitung und beim Genuss könnten wir unsere Füße in den sandigen düngenden und reinigenden Kaffeesatz der letzten 50 Jahre stellen.“
Helga Kuhlmann beginnt ihren Aufsatz mit einem Rückblick auf die Debatten der letzten 50 Jahre über Gleichberechtigung, Geschlechterrollen, Gender, Intersektionalität und Ausgrenzungsmechanismen. Die dort zu beobachtenden Entwicklungen machten deutlich, inwiefern die Diskurse sich verändert haben und weshalb trotzdem „die alten Fragen, Themen und Anstöße nicht erledigt sind.“ Diese Darstellung ist für die Autorin Anlass zu der Frage, ob es besser wäre, die vorhandenen Geschlechtskategorien komplett aufzugeben. Schließlich macht sie einige Vorschläge, wie in der christlichen Theologie in angemessener Weise geschlechtersensibel gedacht, gesprochen und gehandelt werden kann.