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Initiativen gegen (Rechts-)Populismus mit Religionsbezug am Beispiel der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland

Sönke Lorberg-Fehring untersucht in seinem Aufsatz Initiativen gegen (Rechts-)Populismus mit Religionsbezug am Beispiel der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland die Rolle der evangelischen Kirche im Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Er teilt die Zeit von 1945 bis heute in fünf Phasen ein, um die Entwicklung nachzuzeichnen. In der Latenzphase von 1945 bis Anfang der 1990er Jahre bleibt die Aufarbeitung des NS-Unrechts fast völlig aus. In der Schockphase Anfang der 1990er Jahre werden die gewalttätigen Übergriffe auf Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund sichtbar. Es folgt die Netzwerkphase ab den 2010er Jahren, in der verstärkt Initiativen gegen Rechtsextremismus gegründet und vernetzt werden. In der aktuellen Phase der Institutionalisierung werden Stellen und Projekte finanziell ausgestattet. Die anstehende Bewährungsphase muss zeigen, ob die Kirche ihre Verantwortung wahrnimmt.

Lorberg-Fehring argumentiert, die Nordkirche habe aufgrund ihrer Geschichte besondere Verantwortung. Die Kirchenleitung müsse Position beziehen und Rechtspopulisten entgegentreten. Wichtiger als Erinnerungskultur sei die Gestaltung einer gerechten Zukunft. Dafür brauche es ein kritisches Geschichtsbewusstsein und angemessene Reaktion auf aktuelle Herausforderungen.

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