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Jesus als Beispiel der Gott-Mensch-Beziehung im Koran

Martin Bauschke beschreibt in seinem Aufsatz vier Aspekte, durch welche die Beziehung zwischen Mensch und Gott wesentlich gekennzeichnet sei: als Verhältnis zwischen Schöpfer und Geschöpf, zwischen Herr und Knecht, als Verhältnis der Unmittelbarkeit des Menschen zu Gott und schließlich darin, dass der Mensch Mandatar Gottes sei, worin seine besondere Würde Ausdruck finde.

Auch die Beziehung Jesu zu Gott lasse sich im Koran mit diesen vier Beschreibungen ausdrücken. Daraus folge:

„Jesus ist ein exemplarischer Mensch und als solcher ein exemplarischer Muslim, der sogar antizipativ einzelne der späteren rituellen Pflichten der Muslime bereits einhält und andere elementare Tugenden, die an das Gebot, die Eltern zu ehren, und an das Tötungsverbot aus der jüdisch-christlichen Tradition erinnern. […] Nur als Mensch kann Jesus dem Koran zufolge ein Vorbild, ein glaubwürdiger Mandatar sein, dem andere Menschen gehorchen, dienen und nachfolgen können […]. Die theozentrischen Züge der Christologie passen sich also exakt in die Theozentrik der koranischen Anthropologie ein.“

Diese Beobachtungen setzt Bauschke in ein Verhältnis zur Christologie des christlichen Glaubens und erörtert, weshalb Christ*innen und Muslim*innen unbedingt miteinander über Jesus sprechen sollten. Abschließend fragt er, ob es sich beim koranischen Zeugnis über Jesus um eine Christologie im eigentlichen Sinne handle.

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