|  

Sprengstoff oder Bindemittel. Genderfragen im Spannungsfeld gesellschaftlicher und religiöser Aushandlungsprozesse

Franziska Schmid diskutiert das Thema Gendergerechtigkeit im Spannungsfeld gesellschaftlicher und religiöser Aushandlungsprozesse.

Zunächst referiert sie die Perspektiven verschiedener Akteure aus Praxisfeldern wie Kirche, Kommune und Universität. Dabei geht es um Fragen der Motivation und Zuständigkeit von Theologien, sich zu Genderfragen zu äußern, sowie um die Autorität und Wirkmächtigkeit theologischer Genderforschung innerhalb der Religionsgemeinschaften. Wesentliche Thesen sind, dass die Genderdebatte mit enormen „Verunsicherungen“ verbunden sei und Theologien gefordert sind, die eigene Motivation zu artikulieren, warum sie sich zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit äußern. Wie Michaela Labudda formuliert, liege der „Schlüssel zur Erarbeitung von Diversität“ oft im Nutzen von „strukturellen Lücken“ und im Etablieren neuer Handlungsstrukturen.

Weitere Diskussionspunkte seien die Berechtigung zur Repräsentation bestimmter Positionen und die Frage, wie mit der durch das Thema ausgelösten „Verletzlichkeit“ umgegangen werden kann. Die Autorin plädiert für eine offene Auseinandersetzung, bei der auch „als ‚gescheitert‘ geltende Projekte“ analysiert werden sollten. Abschließend hält sie fest: „Interreligiöser Dialog könne ein Beispiel sein, wie man mit hoher Sensibilität miteinander ins Gespräch kommen, individuelle Beispiele einbringen und trotzdem eine Ebene der Generalisierung finden kann.“

Zum Shop