Religionen erheben den Anspruch, einen Gesamtentwurf des Lebens und der Wirklichkeit zu entwickeln und auf diese Weise das Gemeinwesen zu gestalten. Die religiöse und kulturelle Komplexität der heutigen Gesellschaften sowie die Säkularisierung führen allerdings dazu, dass „der ethische Beitrag religiöser Gemeinschaften […] sich meist nicht mehr im Koordinatensystem sozialer Gesamtentwürfe bewegen“ kann, sondern themenbezogen vorgehen muss. Diese Analyse ist für Ulrich Dehn die Grundlage seiner „Thesen zu den Rahmenbedingungen für den ethischen Beitrag von Religionen in komplexen Gesellschaften“. Besondere Aufmerksamkeit verwenden die Thesen auf die unterschiedlichen religionssoziologischen Bedingungen von Christentum und Islam in der deutschen Gesellschaft.
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