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Digitaler Dialog. Muslimische und christliche Inhalte in sozialen Netzwerken

„Ein Raum des Dialogs muss kein physischer sein. Dialog benötigt keinen Augenkontakt. Die Teilnehmer können sich auf verschiedenen Kontinenten befinden, zeitverzögert in den Äther schreiben.“

Henriette Jung betrachtete in ihrem Essay „Digitaler Dialog. Muslimische und christliche Inhalte in sozialen Netzwerken“ ein dynamisches und stetig sich im Fluss befindliches Feld. Der Text ist aus der Studienwoche 2020 hervorgegangen und wurde mit dem zweiten Preis des Essay-Wettbewerbs ausgezeichnet.

Die Autorin untersucht nicht die Gesprächssituation in einer analogen Zweier-Beziehung, sondern fließende, parasoziale Konstellationen, insbesondere im digitalen Raum. Jung untersucht Phänomene auf verschiedenen sozialen Plattformen wie Instagram, YouTube etc. und konzentriert sich dabei auf Influencer, Sketche, Memes und Emojis. Dabei betrachtet sie den Zusammenhang zwischen Religion und Sozialen Medien nicht unter der sicherheitspolitischen Perspektive, sondern in seinem individuellen Ausdruck und mit besonderem Fokus auf den jeweils zum Ausdruck gebrachten Humor.

Besonders aufschlussreich sind dabei die Beobachtungen, die Jung unter dem Stichwort „art imitates life“ zusammenfasst. Demnach würden sich bei den katholischen, evangelischen und muslimischen Angeboten Aspekte der Religionsgemeinschaften abbilden, wie sie sich auch in deren analogen Lebenskontexten finden lassen. Dies beziehe sich auf Dimensionen wie die Struktur der Angebote, die dort veröffentlichenden Personen, das Verhältnis zu den organisierten Religionsgemeinschaften, die Lebendigkeit der Debatten in den Kommentaren oder die Inhalte selbst.

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