|  

Gender als Herausforderung theologischer Schrifthermeneutik. Eine islamische Perspektive

„Die Ungeschlechtlichkeit Allāhs hängt mit der monotheistischen Kernbotschaft des Korans zusammen. Gott ist absolut unvergleichlich und unverfügbar. Seine Einheit impliziert eine radikale Egalität zwischen den vielfältig erschaffenen Menschen: Wenn Gott einer ist und keine menschliche Instanz einen exklusiven, vermittelnden Zugang zu ihm hat, dann kann es keine Hierarchie zwischen den Menschen geben.“

In ihrem Beitrag widmet sich Nimet Şeker der Frage, wie die „Geschlechter im Koran konstruiert, thematisiert und erzählt werden.“ Im Einzelnen geht es um die Suche nach dem ‚Geschlecht‘ Gottes sowie die Aussagen über die menschliche Geschlechterordnung. Ihre Herangehensweise an diese Fragen zeichnet sich durch eine literarische Lektüre der koranischen Texte aus. Anhand verschiedener Beispiele zeigt sie die Vielgestaltigkeit möglicher Auslegungen. Besonders deutlich werde die Komplexität der Geschlechterinszenierungen bei der Figur Maryams, die als „Kristallisation der Geschlechterthematik“ gesehen werden könne und ein hohes Maß an Ambiguität aufweise.

Zum Shop