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Die „islamistische Bedrohung“. Christlicher Fundamentalismus und sein Abgrenzungsdiskurs zum Islam

„Der Begriff ‚Fundamentalismus‘ ist zur Kennzeichnung bestimmter religiöser Phänomene heute sowohl in den Medien als auch oftmals in der Wissenschaft selbstverständlich geworden. Die Bezeichnung ‚fundamentalistisch‘ brandmarkt eine religiöse Gruppe als antimodern, politisch- extremistisch und meist auch gewaltbereit. Doch suggeriert die einheitliche Bezeichnung verschiedener religiöser Gruppierungen als ‚fundamentalistisch‘, es würde sich dabei um eine einheitlich zu identifizierende Ideologie und Struktur handeln. […] Was als fundamentalistisch im Islam oder aber im Christentum oder Judentum zu bezeichnen ist, erscheint inhaltlich als durchaus verschieden.“

Der vorstehende Befund ist für Griff Klinkhammer Anlass, die Kategorie des Fundamentalismus einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Geleitet ist ihr Definitionsversuch davon, Glauben nicht „als strukturell fundamentalismusgefährdet“ anzusehen, sondern als „historisch spezifische Aktion und/oder Reaktion auf gesellschaftliche Modernisierung und interreligiöse Erneuerungsprozesse“. Mit einer notwendigerweise abstrakt gehaltenen Verständnisweise des Fundamentalismus arbeitet die Aurotin Charakteristika und Gemeinsamkeiten des protestantischen sowie katholischen Fundamentalismus heraus. Besonders der Aspekt der Abgrenzung zum Islam als Teil vieler christlich-fundamentalistischer Bewegungen wird anhand der „Partei bibeltreuer Christen“ und der Partei „Christliche Mitte“ exemplifiziert. Dabei wird dargelegt, wie „der Abgrenzungsdiskurs zum Islam dem christlichen Fundamentalismus zur Stabilisierung der eigenen Identität dient.“

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