Christentum und Islam kultivieren eine besondere Sensibilität für die Unergründlichkeit und Unverfügbarkeit des Menschen. Gleichwohl geht es ihnen darum, den Menschen und seine Stellung in Welt und Gesellschaft zu verstehen und zu deuten, worin bestimmte Menschenbilder zum Ausdruck kommen. Dazu gehört auch, den Menschen als leiblich verfasstes Wesen ernst zu nehmen und bestimmte mit Leiblichkeit, Sexualität und Genderrollen verbundene Vorstellungen kritisch zu beleuchten. Die Einsicht in die Grenzen menschlichen Begreifens bedeutet zugleich ein Wissen auch um die eigene Unergründlichkeit und kann somit vor Reduktionen des Menschseins bewahren helfen.
Diese ganzheitliche Perspektive zeigt sich auch darin, dass Leid und Sterben in der christlichen und muslimischen Betrachtung des Menschen nicht ausgespart bleiben, doch zugleich in eine Hoffnungsperspektive eingebunden sind. Menschen gerade in schwierigen Situationen zu begleiten und zu unterstützen, ist der Anspruch von Seelsorge. Deren Grundlagen, Aufgaben und Herausforderungen werden in den Themenbearbeitungen des Theologischen Forums Christentum – Islam ebenso reflektiert wie Fragestellungen in den Praxisfeldern der Bildung: Das Verständnis des eigenen Selbst und dessen Bezüge zur sozialen, kulturellen und natürlichen Umwelt zu fördern, ist ein Anspruch von Bildung verschiedener Art. Dabei rücken besonders (inter-)religiöse Bildung und Religionsdidaktik ebenso wie z.B. Gestaltungsfragen des Religionsunterrichts und religionspolitische Klärungen ins Interesse des Forums.
Die Frage nach dem, was gut bzw. richtig ist und unter welchen normativen Rahmenbedingungen menschliches Leben glückt und Zusammenleben gelingt, verbindet die Fragen nach dem Menschsein mit Fragen der Gesellschaftsgestaltung [Link zu Gesellschaft gestalten]. Dabei sind beispielsweise das Verhältnis religiös konturierter Deutungen [Link zu Glauben denken] zu politisch-rechtlichen Konzepten wie insbesondere den Menschenrechten auch interreligiös von hoher Bedeutung und Aktualität.
Der Sozialethiker Prof. Dr. Markus Vogt (LMU München) diskutiert die ambivalente, konfliktfördernde oder friedensfördernde Rolle von Religion in gegenwärtigen Konflikten. Vogt analysiert dazu die explosive Mischung…
Martin Skowroneks Essay beginnt mit der Beobachtung, dass viele Pflegefachkräfte mit „totaler Überforderung reagieren, wenn muslimische Patient*innen beziehungsweise die Angehörigen ihren Willen äußern, der, im vom…
Prof. Dr. Armina Omerika (Universität Frankfurt) spricht mit Prof. Dr. Elisabeth Hartlieb (Landeskirchliche Beauftragte für die Seelsorge an Aussiedlern, Ausländern, Flüchtlingen und für das christlich-islamische Gespräch…
Im abschließenden Beitrag resümieren Christian Ströbele und Amir Dziri die Beiträge des Bandes Theologie – gendergerecht?. Dabei identifizieren sie drei größere Themenstränge: „1. Das gegenwärtige diskursive…
Der Beitrag zur Jahrestagung des Theologischen Forums Christentum – Islam „Theologie – gendergerecht?“, erschienen im Tagungsband 2020, diskutiert anhand des Forschungsfelds der Hirnforschung Verhältnisse zwischen Biologie…
„Neues Nachdenken ist angebracht, aber ein Nachdenken im Sinn von Weiterdenken. Deshalb meine ich – metaphorisch gesprochen – dass wir neuen Kaffee kochen sollten, in den…
„Die Ungeschlechtlichkeit Allāhs hängt mit der monotheistischen Kernbotschaft des Korans zusammen. Gott ist absolut unvergleichlich und unverfügbar. Seine Einheit impliziert eine radikale Egalität zwischen den vielfältig…
Das Geschlecht Gottes in der christlichen Bibel sowie die Suche nach biblischen Spuren für einen Umgang mit „Menschen zwischen den Geschlechtern“ bilden die beiden Themen des…
Islam wie Christentum definieren Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen, „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ sowie bestimmte Auffassungen von „Körper und Sexualität“. Inwiefern haben sie in ihrer Geschichte und mittels ihrer…
Armina Omerika und Anja Middelbeck-Varwick führen in den Band Theologie – gendergerecht? ein. Dabei weisen sie auf die Aktualität und Bedeutsamkeit des Themas Gender sowohl in…
Islam wie Christentum definieren Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen, „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ sowie bestimmte Auffassungen von „Körper und Sexualität“. Inwiefern haben sie in ihrer Geschichte und mittels ihrer…
Das erste deutsche Islamkolleg hat seine Arbeit aufgenommen. Dr. Christian Ströbele, Leiter des Akademie-Fachbereichs interreligiöser Dialog, erläutert die Aufgaben. Das erste deutsche Islamkolleg startet mit der…
Warum stellt die Frage nach einer geschlechtergerechten Theologie noch immer eine solche Provokation dar? So fragten Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Frankfurt) und JProf. Dr. Armina Omerika…
In Islam wie Christentum sind Geschlecht und religiöses Leben tief miteinander verwoben. Inwieweit tragen religiöse Traditionen dazu bei, ungerechte Geschlechterordnungen festzuschreiben? Wo können genderkritische Revisionen neue…
Vanessa Walkers Essay ist aus der Studienwoche 2018 hervorgegangen und wurde mit dem ersten Preis des Essay-Wettbewerbs ausgezeichnet. Der Essay möchte „mögliche Ansätze einer gemeinsamen Religionsanthropologie…
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